Luxemburg – Höheres Renteneintrittsalter und latentes Armutsrisiko im Ruhestand: In Deutschland liegt noch einiges im Argen, was die Versorgung der älteren Bürger betrifft. Neuste Zahlen des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) zeigen nun: Hierzulande sind wohl vor allem Alleinstehende häufiger von Altersarmut betroffen.

Die wichtigsten Ergebnisse
Gerade zum heutigen Valentinstag macht eine denkbar unromantische Statistik die Runde: In Deutschland leidet zum momentanen Zeitpunkt nahezu jeder dritte Alleinstehende unter drohender Altersarmut.
Dies geht aus einer kürzlich veröffentlichen Statistik von Eurostat, dem offiziellen statistische Amt der EU, hervor. Die Partei „Die Linke“ habe erstmals auf diese Erhebung im Bundestag hingewiesen.
Einsamkeit als viel diskutiertes Thema
Die Aufmerksamkeit, welcher der Statistik über Alleinstehende und paralleler Altersarmut zukommt, ergibt sich aus verschiedenen Gründen:
- Großbritanniens Maßnahme gegen Einsamkeit
Vor einigen Wochen kündigte die britische Regierung an, Tracey Crouch als „Ministerin für Einsamkeit“ zu berufen. Der Posten ist als außerparteilicher Initiator für Maßnahmen gegen Vereinsamung im Land geplant. Dies löste auch in der internationalen Presse eine vermehrte Abhandlung über Einsamkeit aus: Soziale Isolation sei ein gesellschaftliches Problem mit hoher Dunkelzahl, die gesundheitlichen Folgen fehlender menschlicher Kontakte sind verheerend.

- Künftige Regierung steht unter Druck
Diese Statistik fällt zudem in die Diskussionen, welche mit der momentan noch auszuhandelnden Regierungsbildung einhergehen: Nachdem u.a. schon die Neuverhandlung der sachgrundlosen Befristung ein wichtiges Thema war, werfen die Auswertungen Fragen nach steigender Armut allgemein und Ursachen dieses offensichtlichen Missstandes auf.
- Altersarmut ist allgemein bestehendes Problem
Nicht zuletzt verhält es sich leider nach wie vor so, dass hierzulande viele Menschen – ob liiert oder alleinstehnd – von Altersarmut bedroht respektive im Alter auf zusätzliche Hilfe vom Staat in Form von Grundsicherung angewiesen sind. In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland gern als wirtschaftliches Zugpferd innerhalb der EU dargestellt wird, empfinden viele dies – verständlicherweise – als besonders bitter.